Sonntag, 01. August 2021
Grußworte August 2021
Liebe Leserin, liebe Leser,
der Monat August bedeutet für viele Ferien- und damit auch Urlaubszeit. Wie diese kostbare Zeit gestaltet wird, unterschiedet sich erheblich. Die einen lockt es in immer fernere Länder, andere wiederum bevorzugen die gewohnten Urlaubsorte. Die einen wollen einen Aktiv-, andere wiederum einen All-inclusive-Urlaub. Der Strand und das Meer bilden für einige die wahre Wonne, andere empfinden eine Wanderung in den Bergen als ihr höchstes Glück. Ja, und da gibt es wieder andere, die wollen einfach nur zu Hause bleiben. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich gestalten sich unsere Vorstellungen und Wünsche über die Ferien- und Urlaubszeit.
Ich verbinde mit meinen Urlaub immer das Lesen. Noch bevor ich mir Gedanken mache, welche Kleidungsstücke ich in meinen Koffer packe, lege ich mir in Gedanken die Bücher zurecht, die ich unbedingt lesen möchte. Zumeist umfangreiche Werke, zu denen ich in meinem gewohnten Alltag nicht die Muße finde. Meist packe ich auch einige schwierige Kandidaten dazu. Ob ich sie lese, überlasse ich meiner Laune. Vielleicht verbinden Sie mit Ihrem Urlaub auch das Lesen. Besuchen eine Bücherei oder eine Buchhandlung, um sich mit Lesestoff zu versorgen. Ich weiß nicht, zu was Sie tendieren oder greifen, Sie werden sicher die Hoffnung damit verbinden, dass Ihnen die Lektüre guttut. Vielleicht etwas für den Kopf, für das Herz oder für das Gemüt.
Ich brauche jetzt etwas Lektüre für mein Gemüt und mein Herz. Sie werden sicher verstehen, vielleicht auch nachempfinden können, dass ich unter dem Bild leide, das die katholische Kirche momentan bietet. Ich bin wütend auf die Verantwortungsträger, die alles verschwiegen und vertuscht haben. Ich bin fassungslos über die Überheblichkeit und Arroganz, die an den Tag gelegt wurde. Ich bin betroffen, weil so vieles verraten, getreten und Gefühle von Menschen missachtet wurden. Sie können vielleicht meine momentane Gefühlslage nachempfinden.
In dieser, meiner Gemütslage, griff ich zu den ‚Pater-Brown-Geschichten‘ von G.K. Chesterton. Seine Popularität gründet sich sicher auf den beiden Filme, die, mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle, in unzähligen Wiederholungen zu sehen waren. Sie sind nicht wirklich ‚werkgetreu‘, treffen wohl die Intention des Autors.
G.K. Chesterton schuf mit der Figur des Pater Brown eine der bedeutendsten Detektivgestalten der Weltliteratur. Er schuf in diesem Geistlichen eine sympathische Gestalt, die für Chesterton Ausdruck des christlichen Glaubens war. Eine unauffällige und bescheidene Person, die ihr Herz in Gott und daher tief bei dem Menschen verankert hatte.
Pater Brown kennt die Tiefen der Seele, weil er tief in seine eigene zu blicken versteht. Er hat ein waches Gespür für die soziale Schieflage, die sich in der Gesellschaft zeigte. Er lehnt jede Form des Fanatismus ab, sei sie religiös oder weltanschaulich geprägt. Er hat einen unerschütterlichen Glauben an das Gute, das in jedem Menschen wohnt und das Gott durch seine Gnade belebt.
Sollten Sie nach einer Lektüreempfehlung für Ihren Urlaub oder die Ferienzeit suchen, dann lege ich Ihnen diese Kurzgeschichten ans Herz. Ein kleiner Band liegt schon bereit und ich werde ihn in meinem Urlaub lesen. Seine Geschichten sind etwas für meinen Kopf, rate ich doch mit, wer der Täter sein könnte. Sie erfreuen mein Herz und mein Gemüt, weil ich darin eine tiefe Hoffnung spüre. Die Hoffnung, dass es viele Christinnen und Christen gibt, die an einen Gott glauben, der in herzlicher Zuneigung jedem Menschen begegnet.
Ich wünsche Ihnen gemeinsam mit dem Pastoralteam, Gemeindereferentin Frau Sabrina Lingenfelder-Faber und Herrn Pfarrer Michael Baldauf, den Sekretärinnen, Frau Christine Kapper und Frau Benita Vogel, in der Verwaltung Frau Martina Ulrich, erholsame Ferien und Urlaubsage.
Mit den herzlichsten Wünschen
Markus Hary
Pfarrer





