Freitag, 01. Oktober 2021

Grußworte Oktober 2021

Das älteste Portrait von Franz von Assisi (Foto: WikiCommons - gemeinfrei)

Liebe Gemeinde!

Zum Monat Oktober fiel mir als erstes der Hl. Franz von Assisi ein. Franziskus war sehr naturverbunden und lebte die meiste Zeit in Wäldern und draußen in der Natur. Er erfreute sich an Blumen und Pflanzen und sprach sogar mit ihnen, sah alle Geschöpfe als Schwestern und Brüder an. Oft wird er auf Bildern mit Tieren dargestellt. Es gibt eine Geschichte, in der Franziskus einem Wolf begegnet, sein Vertrauen gewinnt und ihn bekehrt.

Bei der Stadt Gubbio trieb sich ein großer, wilder Wolf umher. Er fiel auch Menschen an. Die Bewohner lebten in Angst. Keiner ging unbewaffnet vor das Stadttor. Franziskus hatte Mitleid mit den Menschen, und er beschloss, dem Wolf entgegenzutreten. Der Wolf rannte mit offenem Rachen auf Franziskus zu, doch der machte das Kreuzzeichen über ihn.

Der Wolf hielt inne, er spürte die Kraft, die von dem Heiligen ausging. Franziskus rief: „Komm zu mir, Bruder Wolf! Im Namen Christi befehle ich dir: Tu niemandem etwas zuleide!“ Der Wolf lief herbei und legte sich Franziskus zu Füßen. Franz versprach dem Wolf, dass ihm die Menschen genug zu essen geben würden, damit er niemanden mehr verletzen müsse. Als Zeichen für sein Einverständnis legte der Wolf seine Tatze in die Hand von Franziskus. Gemeinsam gingen sie in die Stadt. Der Wolf ging nun jeden Tag von Haus zu Haus und die Menschen gaben ihm zu fressen. Mit seiner Sanftmütigkeit erinnerte er sie an den heiligen Franz von Assisi.

Franziskus gilt als Schutzpatron der Tiere. In vielen Gemeinden werden um seinen Gedenktag, dem 4. Oktober, Tiersegnungen vorgenommen. Mensch und Tier sind aus Liebe von Gott geschaffen und stehen unter dem Segen Gottes. Uns Menschen wird schon im Schöpfungsbericht die Verantwortung für unsere Natur übertragen. Nehmen wir uns den Heiligen Franziskus als Vorbild und lernen wir nicht nur das eigene Tier zu lieben, sondern die ganze Schöpfung. Gehen wir achtsam mit Gottes Schöpfung um, nehmen sie wahr, bestaunen sie. Gerade der Herbst schenkt uns eine bunte Vielfalt, mit der wir Körper und Geist füllen dürfen. So beten wir mit Franziskus: „Gelobt seist du mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen.“

Ihnen allen eine gesegnete Zeit

Sabrina Lingenfelder-Faber, Gemeindereferentin